Der Woolly Bugger ist fester Bestandteil meiner Fliegendose - und zwar seit Tag 1. Ganz egal ob im Fluss, im kleinen Bach oder im Rhein auf Zander oder Barsch, der Woolly Bugger ist DIE Allround-Fliege schechthin. Aber was imitiert sie eigentlich? Ein kleines Fischchen? Einen Egel? Eine Libellenlarve? Oder ist sie einfach ein Reizköder? Genau beantworten kann diese Frage glaube ich keiner, aber eins ist klar - der Woolly Bugger gehört in all seinen Farben und Formen zu den erfolgreichsten Forellenfliegen, die es in die Fliegendosen dieser Welt geschafft haben. Klassisch in schwarz, in natürlichem oliv oder knalligem orange, mit heftiger Beschwerung, mit oder ohne Gummibeinchen oder ganz ohne Hecheln mit schlankem Profil - den Variationen dieser eigentlich so simplen Fliege sind keine Grenzen gesetzt.
Hier stellen wir Euch eine eher klassische Variante des Woolly Buggers in oliv vor. In dieser beschwerten Ausführung fische ich sie besonders gerne in kleineren aber tiefen Forellengewässern - die Fliege kann in tiefere Löcher oder Rinnen hineingedriftet und fast Jig-artig zurückgeführt werden. Wenig Flash und kaum Highlights tragen nicht auf, die Hecheln und das Marabou-Schwänzchen spielen aber herrlich in der Strömung und machen die Forellen verrückt. Je größer die Hecheln, desto langsamer sinkt die Fliege, macht aber unter Wasser auch entsprechend mehr Druck - im Trüben oft gar nicht schlecht.
Wer dem Ganzen noch einen drauf setzten möchte, sollte auch einmal einen Conehead in Fluo Orange probieren - besonders bei angestaubtem Wasser oder an Gewässern, an denen Fluo-Farben nicht sehr oft gefischt werden, kann dies ein echter Knaller sein.
Material-Liste:
- Haken: Maruto i77LS, #6
- Perle: 4,0 mm Conehead
- Faden: UTC 210 Denier, schwarz
- Beschwerung: Bleidraht
- Schwanz: Marabou Blood Quill
- Körper: Cactus Chenille
- Rippung: Kupferdraht medium
- Hechel: Hahnenhechel, Bugger Pack
- Flash: Holo Flashabou, olive / Crystal Flash
Schritt 1: Conehead aufziehen, Haken einspannen und Grundwicklung bis zur Hakenbiegung legen
Schritt 2: Eine einzelne, schöne Marabou-Feder aus dem Päckchen suchen und diese mit den Spitzen nach hinten einbinden. Der Schwanz sollte in etwa die Länge des Hakenschenkels haben. Mit ein paar festen Windungen sichern.
Schritt 3: 2-3 Stränge Flash (z.B. Holo Flashabou oder Crystal Flash) seitlich einbinden und auf der anderen Seite zurücklegen.
Schritt 4: Für zusätzliche Beschwerung ein Fundament aus Bleidraht legen. Dies wird natürlich je nach Durchmesser des Drahtes auch das Profil der Fliege beeinflussen. Den Draht komplett mit dem Bindefaden absichern und mit Sekundenkleber die bisherigen Schritte sichern.
Schritt 5: Den Kupferdraht nach hinten raus binden. Dieser hilft später beim sauberen Abfangen und Sichern der Hechel.
Schritt 6: Zum Einbinden des Chenilles am Ende etwas Material vom Faden rupfen (ca. 0,5 cm), um es direkt über dem Marabou-Schwänzchen besser einbinden zu können. Dann das Chenille gleichmäßig bis direkt an den Conehead winden und dort mit dem Faden abfangen.
Schritt 7: Am Conehead angekommen die Hechel mit dem breiten Ende zuerst einbinden. Dazu auch in diesem Falle den Kiel der Feder im Anfangsbereich von den Grannen befreien und mit ein paar festen Windungen fixieren.
Schritt 8: Mit der Hechel direkt hinter dem Conehead einen schönen Kranz formen und gleichmäßig Richtung Schwanz legen. Am Marabou-Schwänzchen angekommen die Hechel mit dem Kupferdraht abfangen und gegenläufig zu den Hechelwindungen in Richtung Kopf wickeln. Den Draht am Kopf mit dem Faden abfangen und die Fliege mit einem festen Kopfknoten und etwas Sekundenkleber absichern.
Und fertig ist der Woolly Bugger.
Das ganze haben wir für Euch als Video auf Youtube hochgeladen, hier könnt ihr jeden Schritt im Schnelldurchlauf nachvollziehen. Wir wünschen viel Spaß beim Nachbinden.